Eigene Erfahrungen

Aus dem wahren Leben, soeben, 09.10.2018 vor unserer Haustür....

 

Meine Frau wollte mit unserem Hund Gassi gehen, rief mich an, ein hilfloser älterer Mann wäre vor der Haustür, dünn bekleidet, er wäre nur bekleidet mit einem sehr dünnem Hemd und einer dünnen Trainingshose, konnte gebückt kaum am Stock laufen und wusste nicht mehr wo er war, also total orientierungslos.

 

Eine Nachbarin(Altenpflegerin) und meine Frau (in der mobilen Pflege tätig) kümmerten sich um den älteren Herrn, ich habe  eine Wolldecke aus dem Fenster gegeben um den Herrn vor Kälte zu schützen.

Meine Frau brachte in der Zwischenzeit unseren Hund zurück in die Wohnung und nahm dem Herrn eine Flasche Wasser mit.

Zuerst wollte er nichts trinken, nach eingehender Aufforderung (unsere Nachbarin und meine Frau wissen aus Erfahrung, das ältere Herrschaften dazu neigen sehr wenig zu trinken) nahm er dann doch einen kräftigen Schluck aus der Flasche.

 

Sie setzten den Herrn auf einen größeren Findling, legten die Decke um ihn .

In der Zwischenzeit informierte ich die Polizei mit dem Hinweis vor unserem Haus wäre eine hilflose, desorientierte Person, ein armer älterer Herr der nicht mehr wusste wo er war und wer er ist.

 

Der Beamte nahm meine Personalien auf und hat mich gebeten, den beiden Frauen auszurichten, ob sie noch eine Weile bei dem Herrn bleiben könnten, da zur Zeit ein Großeinsatz der Polizei wäre und es bis zu einer halben Stunde dauern könnte bis die Kollegen vor Ort wären (sie waren dann aber doch nach 15 Minuten vor Ort).

 

Da wir in einem Gebäude wohnen, welches von der Straße nur durch zwei sehr steile Treppen zu erreichen ist, parkten die Beamten das Fahrzeug auf der Hauptstraße, sie befragten sehr freundlich unsere Nachbarin und meine Frau ob sie etwas wüssten, wo der Herr evtl. wohne, beide Frauen sagten aus, der Herr wäre sehr verwirrt.

 

Nun begaben sich die Beamten zu dem Herr und sprachen wirklich sehr aufmerksam und freundlich mit ihm wie sein Name wäre, ob er wüsste wo er wohne, ob er Kinder hätte, sehr, sehr behutsam.

Es brachte jedoch nichts. Gut, den Herrn die Treppe hoch zu bringen wäre gar nicht möglich gewesen, dies hätte niemand geschafft, so mal noch eine Baustelle auf dem Gehweg ist.

 

Meine Frau sagte dann zu einem Beamten, fahren sie doch ihren Wagen durch die Feuerwehreinfahrt, direkt vor`s Haus, gesagt getan. Der Herr wurde in den Bus geführt, sehr einfühlsam, von einem Beamten gestützt und hingesetzt, angeschnallt, der Beamte setzte sich neben ihn.

 

Der zweite Beamte bedanke sich sehr bei uns allen und sagte "Wäre doch nur jeder so aufmerksam und würde direkt bei ihnen anrufen, dann wären so manchen Leuten schon geholfen worden wo jede Hilfe zu spät kam", nach der Frage was mit dem Herrn nun geschehe bekam meine Frau zur Antwort, er wird jetzt zur Dienststelle mitgenommen, dort wird in Kleinstarbeit versucht heraus zu bekommen ob Kinder oder Verwandte vorhanden sind, wenn dies nicht der Fall wäre würde man ihn zu seiner Sicherheit und weiteren Betreuung in die Geriatrische Klinik bringen und abwarten müssen bis eine Vermisstenanzeige eingeht.

 

Also, viele schimpfen über unsere Polizei, ich auch manchmal, da bin ich ehrlich, aber so einen wunderbaren und tollen Umgang habe ich noch nie gesehen, ein besonderer Dank an die sehr freundlichen Beamten!

 

Ja, dieser Vorfall beschäftigt mich jetzt noch, wird mich noch eine Zeit lang beschäftigen, wie weit sind wir in der Betreuung und er Pflege wirklich?

 

Wohnt dieser Herr noch in der eigenen Wohnung, ja bitte wo ist die Betreuung?

 

Wohnt der Herr in einem der beiden Seniorenheimen hier bei uns, wie wird dann auf diese armen Menschen aufgepasst, komme mir keiner und sage "ja wir können ja nicht unsere Augen überall haben"?

 

Peter

 

Verhaltenskodex:

 

Umgang mit verwirrten und hilflosen Personen

 

Bei Vermisstenmeldungen können Hinweise von aufmerksamen Zeugen der Polizei oft entscheidend weiterhelfen. Deshalb gibt die Polizei Verhaltenstipps, wie man am besten mit verwirrten und hilflosen Menschen umgeht:

 

  • Sprechen Sie die Person an, die hilflos oder verwirrt erscheint
  • Seien Sie ruhig und einfühlsam und sprechen Sie dabei langsam und deutlich
  • Lassen Sie der Person ausreichend Zeit zum Antworten
  • Fragen Sie nach dem Namen, so können Sie versuchen einzuschätzen, ob die Person hilflos oder verwirrt ist
  • Erschrecken Sie nicht vor aggressivem Verhalten z.B. einer demenzkranken Person, dies ist nicht ungewöhnlich
  • Falls die betroffene Person in einem Pflegeheim ist, steht die Adresse der Wäscherei des Pflegeheims oft in dem Kragen der Kleidung
  • Vermeiden Sie gewaltsames Festhalten der Person oder Provokation
  • Kontaktieren Sie die 110 und geben Sie Name und Standort der Person an und bleiben Sie vor Ort

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Das Lied passt zum Thema!


Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater mit in ein Restaurant, um dort ein leckeres Abendessen zu genießen.

 

Sein Vater ist ziemlich alt und deswegen auch schon etwas schwach.

Während er isst fällt immer wieder mal etwas Essen auf sein Hemd und die Hosen.

Die anderen Gäste starren den Mann mit vor Ekel verzerrten Gesichtern an, doch sein Sohn bleibt seelenruhig.

 

Nachdem beide mit dem Essen fertig sind, geht der Sohn, dem das Ganze immer noch kein Stück peinlich ist, gemächlich mit seinem Vater zu den Toiletten.

Dort wischt er ihm die Essensreste aus dem faltigen Gesicht, versucht die Flecken aus der Kleidung zu waschen, kämmt ihm liebevoll das graue Haar und richtet zum Schluss seine verrutschte Brille.

( Foto: Sven Fröbel) *Auf dem Foto ist zwar eine Frau, aber das ist doch wohl egal*

Als die beiden den Waschraum verlassen, herrscht im gesamten Restaurant Totenstille. Niemand kann verstehen, wie man sich öffentlich so blamieren kann. Der Sohn zahlt noch die Rechnung und will gehen, da steht ein älterer Herr unter den Gästen auf und fragt ihn: „Meinen Sie nicht, dass Sie etwas hier gelassen haben?“

Der antwortet: „Nein, das habe ich nicht.“ Doch die Antwort des fremden Mannes ist: „Doch das haben Sie! Sie haben hier jedem Sohn eine Lektion hinterlassen, und ihren Vätern Hoffnung!“

Jetzt ist es im Restaurant so still, man könnte eine Stecknadel fallen hören.

 

Es ist eine der größten Ehren sich einmal um die zu kümmern, die sich einst um uns gekümmert haben. Mit all der Zeit, Mühe und dem Geld, das unsere Eltern ihr Leben lang für uns geopfert haben, verdienen sie und alle alten Menschen den größten Respekt.

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