Hoffnung auf Wertschätzung Glanz, Elend und Konfusion der Inklusion

Inklusion ist ein Modewort geworden. Es geht dabei  aber nicht um modisches, sondern um wichtiges, um demokratisches, um die Eingliederung der Menschen mit Behinderung in die normale Alltagswelt, so gut es nur geht.

Inklusion heißt Abbau von Barrieren, Inklusion heißt Zugänglichkeit und zwar nicht zu Gebäuden und Verkehrsmitteln.

Inklusion ist kein bautechnisches sondern ein gesellschaftspolitisches Prinzip.

Gemeint ist die Zugänglichkeit der Gesellschaft insgesamt, die Integration im Arbeits- und Freizeitleben.

Inklusion heißt Anerkennung und Wertschätzung für Menschen mit Behinderungen.

 

Das ist ein gewaltiger Anspruch, ein hoch gestecktes Ziel.  Es ist eine Realvision, die das Grundgesetz, seit 24 Jahren, seit 1994 so formuliert: >>Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden<<.

Die UN- Behindertenrechtskonvention buchstabiert dieses Grundrecht durch. Deutschland hat diese Konvention vor 6 Jahren ratifiziert. Über 10 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Behinderung, das sind fast 12% der Bürgerinnen und Bürger. Für sie gilt das Behindertengrundrecht, das Grundrecht auf Inklusion.

 

Die zuständige UN- Kommission hat im Frühjahr 2015 (in 2019 wird dies wieder der Fall sein) sehr mahnende Worte für Deutschland gefunden.

Warum müssen Experten immer wieder vergeblich dazu anhalten das es gerecht zu geht, im Betreuungsrecht oder im Wahlrecht, überall dort wo es um Selbstbestimmung geht und die Teilhabe an der Gesellschaft.

 

Warum laborieren Verbände und Politik seit Jahren an nationalen Aktionsplänen zur Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention herum?

 

Warum fällt das so schwer?

 

Quelle: Auszüge aus dem Buch „Die Kraft der Hoffnung“ Denkanstöße in schwierigen Zeiten,  Autor: Heribert Prantel, ©Süddeutsche Zeitung GmbH, München, für die Süddeutsche Zeitung Edition 2017, 2. Auflage 2017, ISBN Print: 978.3-86497.423-6, ISBN eBOOK: 978-3-86497-456-4 >> Link <<

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